Die drei wichtigsten Tipps beim Online-Shopping
- Falle nicht auf die Tricks der Online-Händler herein.
So vermeidest du höhere Ausgaben und ungewollte Überraschungen. Mehr zu diesen Kauftricks liest du weiter unten. - Vergiss die Zoll- und Mehrwertsteuergebühr nicht.
Sämtliche Einkäufe in ausländischen Online-Shops sind zollpflichtig. Es gibt keinen Freibetrag. - Augen auf bei verdächtigen E-Mails.
Die Phishing-Attacken nehmen markant zu. Öffne die Webseiten nie via Link, sondern rufe sie immer in deinem Browser direkt auf.
Die Kauftricks beim Online-Shopping
«Nur noch 1 Zimmer verfügbar.», ein Countdown oder fette Rabatte auf Markenbekleidung. Mit unterschiedlichen Tricks versuchen uns die Händler zu täuschen, damit wir schneller und mehr kaufen.
Mit künstlicher Verknappung schneller zur Buchung.
Bei Hotelbuchungsplattformen wie beispielsweise Booking.com ist die künstliche Verknappung ein beliebtes Druckmittel. Ob die gewünschte Unterkunft tatsächlich bald ausgebucht ist, lässt sich für uns Hotelsuchende nicht erkennen. Mit den limitierten Zimmern sollst du in eine Stresssituation kommen. Das Ziel dahinter: Eine schnelle Buchung ohne Vergleich.
Tipp: Vergleiche die Angebote auf unterschiedlichen Buchungsportalen. Schau auch immer auf der hoteleigenen Website vorbei. Meistens profitierst du bei der Direktbuchung von weiteren Vorzügen, beispielsweise von einem kostenlosen Frühstück.
Mit fetten Rabatten mehr in den Warenkorb.
Simpel, aber äusserst effektiv. Mit fetten Rabatten und zeitlich begrenzten Angeboten versuchen dich die Händler zu Mehrkäufen zu verleiten. Wie? Indem sie zum Beispiel den aktuellen Verkaufspreis mit der unverbindlichen Preisempfehlung des Herstellers vergleichen. So fällt die Preisdifferenz höher aus und der Rabatt wirkt grösser.
Tipp: Lass dich von Rabatten nicht täuschen. Vergleiche das Angebot bei unterschiedlichen Händlern. Apropos Vergleich: Bereits mit der silbernen Kreditkarte profitierst du beim Kauf von der «Bestpreis-Garantie». Zahlst du einen Artikel mit der Kreditkarte und findest du ihn ihm Nachhinein mindestens CHF 30 günstiger, bekommst du die Differenz zurück.
Mit geringerer Qualität zum tieferen Preis.
Singles Day, Black Friday oder Cyber Monday: Viele Händler produzieren ihre Produkte für spezifische Verkaufstage absichtlich in geringerer Qualität als gewohnt. So sinken die Produktionskosten und die Rabatte wirken vermeintlich höher.
Tipp: Schau aufs Kleingedruckte. Bei Kleidung wird häufig mehr Polyester eingesetzt oder die Verarbeitung ist deutlich schlechter als gewohnt.
Buy now, pay later – die Gefahren des Ratenkaufs
Auf TikTok und in weiteren sozialen Medien ist seit mehreren Monaten die abstruse #klarnaschuldenchallenge im Trend. Nutzerinnen und Nutzer zeigen sich beim exzessiven Online-Shopping, das nötige Geld dafür haben sie meist nicht. Gekauft wird auf Rechnung abbezahlt anschliessend in mehreren Raten. Möglich machen dies Zahlungsdienstleister wie Klarna oder Afterpay.
Und genau bei der Ratenzahlung lauert die Verschuldungsgefahr: Wer nicht rechtzeitig bezahlt, muss mit happigen Mahngebühren rechnen. Einmal im Schuldenstrudel drin, ist der Ausweg meist nur dank einer professionellen Schuldenberatung möglich.
So vermeidest du die Schuldenspirale
Liste deine monatlichen Fixkosten auf. Teile Rechnungen, die jährlich anfallen, durch zwölf. So siehst du auf Anhieb, wie hoch deine monatlichen Fixkosten sind. Nutze hierfür unseren praktischen Budgetrechner. Weitere hilfreiche Tipps rund um dein Budget findest du auch in unserem Blogbeitrag «Halte dein Budget in Balance».
Ware umtauschen oder zurückgeben – das gilt im Schweizer Online-Handel
Ob Kleidung, Elektroartikel oder Bücher – in der Schweiz gibt es kein gesetzliches Umtausch- oder Rückgaberecht. Jeder Händler definiert seine eigenen Regeln. Aus Kulanz bieten dir die meisten Schweizer Geschäfte ein Widerrufs- und Rückgaberecht von 14 Tagen oder mehr an. Innerhalb dieser Frist kannst du die Produkte umtauschen oder zurückgeben. Aufgepasst: Bei Hygieneartikeln oder reduzierter Ware wird ein Umtausch meist abgelehnt.
Streitigkeiten mit dem Händler?
Lass dich von der Ombudsstelle für Online-Handel kostenlos beraten.
Einkaufen bei ausländischen Online-Shops
Sie locken mit attraktiven Preisen und schneller Lieferung. Doch aufgepasst: Vor allem bei ausländischen Online-Shops tummeln sich Betrüger. Darauf solltest du achten:
Bezahlung:
In ausländischen Online-Shops ist der Kauf auf Rechnung meist nicht möglich. Wir empfehlen dir daher den Griff zur Kreditkarte. Das hat zwei Gründe: Zum einen ist die Kreditkarte nicht an dein Konto angebunden, zum anderen bist du bei den meisten Kreditkartenanbietern gegen Online-Betrug versichert. Übrigens: Noch sicherer wird dein Einkauf mit der Zwei-Faktor-Authentifizierung. Dadurch musst du deine Online-Zahlungen jeweils mit einem Zweitgerät bestätigen. Erst dann gibst du die Belastung frei.
Zollgebühren:
Alle Einkäufe, die du in ausländischen Online-Shops machst, sind zollpflichtig. Es gibt keinen Freibetrag. Wie hoch die Zoll- und Mehrwertsteuergebühr ausfällt, hängt von der Herkunft und vom Warenwert ab. Für Sendungen aus Deutschland, Frankreich, Österreich und Italien beträgt die Grundgebühr CHF 11.50. Für alle anderen Länder liegt die Grundgebühr bei CHF 16. Dazu kommt ein Zuschlag von 3 % des deklarierten Warenwerts sowie Importabgaben und eine Gebühr für die Zollabfertigung.
Deine Bestellung aus Italien hat einen Warenwert von CHF 100.
– Grundgebühr: CHF 11.50
– Zuschlag 3 % des Warenwerts CHF 3
Die Zollabfertigung kostet dich somit CHF 14.50.
Weitere Informationen zur Verzollung findest du hier.
Fälschungen:
Der Import von gefälschten Markenartikeln ist verboten, auch für den privaten Gebrauch. Stellt der Zoll eine Fälschung fest, zieht er diese in den meisten Fällen ein. Sei also vorsichtig, wenn dir ein Markenprodukt zu günstig erscheint.
Cyberbetrug – so schützt du dich richtig
Die polizeiliche Kriminalstatistik aus dem Jahr 2022 zeigt es deutlich: Der Cyberbetrug nimmt jährlich markant zu, insbesondere bei den Phishing-Versuchen. Gegenüber dem Vorjahr 2021 verzeichnet die Schweiz eine Zunahme von +84.8%.
Was ist eigentlich Phishing?
Phishing ist eine Online-Betrugsmasche. Mit gefälschten E-Mails, SMS oder Anrufen versuchen Kriminelle auf betrügerische Weise an deine persönlichen Daten zu gelangen. Beispielsweise, indem du auf einer gefälschten Website ein Online-Formular ausfüllst und dort deine Kreditkartendaten preisgibst. Anschliessend nutzen die Betrüger deine Kreditkartendaten für Einkäufe.
- Falscher Absender
Bei einer Phishing-E-Mail verbirgt sich hinter dem angezeigten Absender häufig eine andere E-Mail-Adresse. Bei den meisten E-Mail-Anbietern oder -Programmen siehst du mit einem Klick auf die Adresse die gesamte Absender-Adresse. - Dringende Aufforderung
Häufig versenden Cyberkriminelle auch E-Mails mit einer dringenden Aufforderung, sich sofort in seinem persönlichen Profil einzuloggen. Geh nie auf eine solche Aufforderung ein. - Rechtschreibfehler
Die meisten Phishing-E-Mails sind gespickt mit vielen Rechtschreibefehlern. Häufig fehlt auch die Anrede.
Was tun, wenn du Opfer einer Phishing-Attacke wirst?
- Konten und Karten sperren
Melde dich umgehend bei deiner Bank und lass zur Sicherheit deine Konten und Karten sperren.
Hier gehts zu den Notfall-Nummern der Bernernland Bank. - Log-in-Daten ändern
Wechsle umgehend deine Anmeldedaten für soziale Netzwerke und Zahlungsanbieter. - Erstatte Anzeige
Erstatte sofort Anzeige bei der örtlichen Polizei.
Du hast weitere Fragen rund um deine Finanzen? Sprich mit uns. Wir sind für dich da und beraten dich gerne.