Daniele Chirico, herzliche Gratulation zu Ihrer neuen Stelle. Sie waren vorher Verbundsleiter bei einer Grossbank. Wie sind Sie zu Ihrem neuen Job gekommen?
Einige Kollegen haben mich auf die ausgeschriebene Stelle aufmerksam gemacht. Mich hat die Position sehr interessiert, weshalb ich mir beim bekannten Filialleiter von Kirchberg mehr Informationen eingeholt habe. Nach diesem Gespräch habe ich mich beworben und innerhalb eines Monates einen positiven Bescheid erhalten.
Welche Ausbildungen und beruflichen Stationen haben Sie vorher durchlaufen?
Ich habe erst eine KV-Ausbildung im Autogewerbe gemacht, war dann einige Jahre Verkaufsleiter mit einem Team von zwölf Mitarbeitenden in der Telekommunikation. Nach einem Zwischenspiel wieder in der Autobranche habe ich mir 2007 gewissermassen einen Jugendtraum erfüllt und bei einer Schweizer Grossbank angefangen. Dort habe ich bei der Hotline begonnen und das Bankenhandwerk in der Folge von der Pike auf erlernt. Berufsbegleitend habe ich mich zum Führungsfachmann und zum diplomierten Finanzberater ausgebildet. Heute bin ich zertifizierter Privatkundenberater.
Sie haben damit also nicht eine typische Bankenkarriere durchlaufen. Welches sind die Vorteile einer «interdisziplinären» Karriere?
Ich würde von mir behaupten, dass ich sicher nicht betriebsblind bin. Zum anderen denke ich, dass man eine bestimmte Distanz zur Branche hat, wenn man sich nicht die ganze Berufskarriere darin bewegt. Ich persönlich profitiere sehr von meinen Erfahrungen in anderen Branchen. Auch die Kunden schätzen meine offene Denkweise.
Was hat Sie dazu bewogen, diese neue Stelle anzunehmen, was schätzen Sie an Ihrem neuen Arbeitgeber?
Die Bernerland Bank hat eine ganze Reihe von Charakteristiken, die mir sehr entsprechen: Sie hat ein hohes Mass an Kultur und Menschlichkeit, Ehrlichkeit und Wertschätzung, Teamgeist und Fairness. Ich schätze ihre Bodenständigkeit in Kombination mit dem, was ich seit Jahren mache: den Kunden als Menschen zu sehen und nicht bloss als eine Nummer. Das entspricht mir sehr, denn auch ich bin sehr bodenständig und menschenfreundlich. Zusammen mit meinen italienischen Wurzeln und meinem Emmentaler Naturell hat das sogar zu meinem Spitznamen «Emmentaliener» geführt.
Ausdruck dieser Wertschätzung ist zum Beispiel übrigens, dass mich unser Geschäftsführer an meinem ersten Tag in der Bank begrüsste und dass ich den Vertriebsleiter eine ganze Woche lang an meiner Seite hatte. Innerhalb von nur fünf Monaten durfte ich schon den gesamten Verwaltungsrat kennenlernen, eine sehr interessante und vorbildliche Gruppe. Auch von ihr spürte ich eine grosse Nähe und Menschlichkeit. Und gerade weil ich so nahe am Verwaltungsrat und an der Geschäftsleitung bin, habe ich einen grösseren Entscheidungs- und Handlungsspielraum, als ich ihn vor der Bernerland Bank hatte. Das gibt mir die Chance, mich wie ein Unternehmer engagieren zu können, was ich sehr schätze.
Sie haben auch eine grosse Erfahrung im Verkauf. Kommt Ihnen diese in Ihrer neuen Führungsrolle zugute?
Natürlich, sehr sogar. Ich halte es für meinen Erfolgsfaktor, dass ich die Extrameile gehe, um meine Kunden bestmöglich bedienen und beraten zu können. Das bedeutet für mich, dass ich auch ausserhalb der Öffnungszeiten für meine Kunden da bin – egal, ob am Abend oder am Wochenende.
Zur Person Daniele Chirico
Daniele Chirico ist 1981 mit italienischen Wurzeln in Burgdorf geboren und in Koppigen aufgewachsen. Erlebt heute noch in Koppigen, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Neben seiner beruflichen Tätigkeit engagiert er sich als Revisor, Kassier oder Sekretär in verschiedenen Vereinen. In seiner Freizeit widmet er sich gerne seinen Freunden, dem Kochen und seiner Fitness, für die er Badminton, Tennis und Fussball spielt.
Welches sind die Aufgaben eines Regionenleiters bei der Bernerland Bank?
Ich freue mich, dass ich nicht nur eine, sondern gleich mehrere Aufgaben habe: Ich bin Kundenberater, Filialleiter und Regionenleiter. Parallel dazu bin ich Unternehmer und in einem bestimmten Mass auch Psychologe. Letzteres, weil ich meine Führungsaufgabe sehr ernst nehme und meinen Mitarbeitenden die gebührende Wertschätzung entgegenbringen will. Ich halte es für extrem wichtig, dass wir uns zuhören. Nur wenn ich einem Menschen zuhöre, kann ich auch auf ihn eingehen.
Wie viele Leute führen Sie denn und wie würden Sie Ihren Führungsstil bezeichnen?
Ich führe vier Mitarbeitende und vier Filialleiter direkt, in der Region indirekt über 20 Mitarbeitende. Mir ist ausgesprochen wichtig, die Mitarbeitenden mitwirken und ihnen ihre Freiheiten zu lassen. Zwar kann man es mit mir lustig haben, ich bin aber auch ambitioniert. Daher versuche ich immer, mein Team zu begeistern und ihm Tag für Tag diejenige Wertschätzung entgegenzubringen, die ich selber auch wünsche. Zudem möchte ich genau darum immer als Vorbild vorangehen, weil ich selbst alle Karrierestufen – von der Hotline, über Schalter und Beratung bis zur Führung – durchlaufen habe. Ich kenne also die Aufgaben, die ich delegiere. Schliesslich setze ich mich auch dann für meine Mitarbeitenden ein, wenn es unangenehm wird, nicht jedoch ohne das Wohl der Bank zu vergessen.
Die Bernerland Bank vertritt zum einen traditionelle Werte, in anderen Dingen, etwa im Arbeitszeitmodell oder der Förderung der Diversität, ist sie sehr fortschrittlich. Welche Seite hat für Sie mehr Gewicht?
Mir scheint in dieser Frage das Gewicht nicht der matchentscheidende Punkt zu sein. Vielmehr ist es wichtig, dass wir als Bernerland Bank die traditionellen Werte leben und trotzdem am Puls der Zeit oder gar der Zeit voraus sind.
Das Interview wurde von Stefan Herrmann von HerrmannKomm geführt.