Insgesamt signalisieren die Preise an den Energiemärkten eine deutlich entspanntere Versorgungssituation als vor einem Jahr. Trotzdem beeinflusst aktuell ein Arbeitskonflikt in Australien den europäischen Erdgas-Markt. Obwohl australisches Gas hauptsächlich für den asiatischen Markt bestimmt ist, kann ein möglicher Produktionsausfall das globale Angebot verknappen und sich auf den Erdgaspreis in Europa auswirken.
Die Macht der Preise in der Marktwirtschaft
Diese Situation veranschaulicht die Macht des Preises. Preise übernehmen in einer Marktwirtschaft eine zentrale Rolle. Sie setzen Anreize für Käuferinnen und Käufer und gleichen so das Angebot und die Nachfrage aus. Steigende Preise signalisieren Knappheit, ermutigen zu Investitionen und fördern eine Ausweitung des Angebots.
Auf den Rohstoffmärkten gleicht sich die Nachfrage dem Gang der Weltwirtschaft an, während das Angebot nicht von heute auf morgen angepasst werden kann. Aus diesem Grund schliessen Produzenten von Rohstoffen mit ihren Kundinnen und Kunden einerseits Verträge für eine sofortige Lieferung ab, andererseits aber auch für Lieferungen in der Zukunft.
Wenn Preise aus dem Gleichgewicht geraten ...
Manchmal geraten Preise vorübergehend aus dem Gleichgewicht. Das hat die Weltwirtschaft mit der Pandemie und der russischen Invasion in die Ukraine gleich zweimal erlebt. Die Heftigkeit dieses sogenannten exogenen Schocks hat sich an den extremen Preissignalen an den Energiemärkten widergespiegelt.
- Während der Pandemie ist die globale Nachfrage nach Erdöl dermassen eingebrochen, dass der Preis an einem Tag sogar ins Minus gefallen ist. Das heisst, etliche Käufer waren bereit, einen erheblichen Preis zu bezahlen, dass sie das Erdöl nicht entgegen nehmen mussten.
- Nur zwei Jahre später ist die Waage auf die andere Seite gekippt: Weil Russland nach dem Einmarsch in die Ukraine den Gashahn immer weiter zudrehte, sind die Preise dafür explodiert. Bei seinem Höhepunkt war der Preis zehnmal so hoch wie heute.
Aktuell: Novartis bringt Sandoz als eigenes Unternehmen an die Börse
Novartis spaltet den Generika- und Biosimilars-Bereich Sandoz im Oktober vom Mutterhaus ab. Erfahrungen zeigen, dass sich Abspaltungen positiv auswirken können – und zwar für beide Unternehmen. Die klare Fokussierung der Geschäftsmodelle bietet Chancen, den Wert beider Unternehmen so zu steigern, dass sie einzeln oft mehr Wert aufweisen als das ehemalige Ganze. Die Zähringer Privatbank als Vermögensverwalterin begrüsst das wachsende Angebot an unabhängigen Einheiten.
Langfristig investieren und Preisschwankungen umgehen
Inwiefern die Endverbraucherinnen und -verbraucher den Preisschwankungen an den Märkten ausgeliefert sind, lesen Sie im aktuellen Börsenbrief der Zähringer Privatbank, unserer Partnerin in der Vermögensverwaltung.
Und was bedeuten die Preismechanismen für die Vermögensverwaltung? Bei uns und der Zähringer Privatbank sind zwar die Rohstoffmärkte für die Analyse der Kapitalmärkte relevant. Allerdings finden keine direkten Engagements statt. Stattdessen fokussieren wir uns auf langfristige Investitionen in Aktien und Obligationen. Dadurch verlieren diese kurzfristige Schwankungen an Relevanz.
Haben Sie Fragen zu Ihrer Anlagestrategie? Unsere Kundenberaterinnen und Kundenberater sind gerne für Sie da.