In den letzten drei Jahren ist viel passiert: Zuerst haben wir die Pandemie mit Lockdowns erlebt. Davon hat sich die Wirtschaft rasant erholt und die Aktienmärkte waren von einer lange Phase mit überdurchschnittlichen Renditen geprägt. Gleichzeitig haben sich erste Anzeichen einer Inflation abgezeichnet. Wir haben uns die Normalität zurückerhofft, stattdessen ist auf europäischem Boden Krieg ausgebrochen.
Mit dem Ukrainekonflikt hat die Teuerung an Aufschwung gewonnen. Die Nationalbanken haben im letzten Jahr mit dem Ende des Gratisgeldes, der Negativzinsen, darauf reagiert: Sie haben die Zinsschrauben angezogen.
Leitzinserhöhung von 1.75% im 2022
Im Jahr 2007 hat die Schweizerische Nationalbank SNB zum letzten Mal den Leitzins erhöht. Danach hat sie ihn laufend gesenkt, ab dem Jahr 2015 war er im negativen Bereich. Anfangs 2022 betrug er -0.75 %.
Letztes Jahr hat die SNB den Leitzins innerhalb von nur sechs Monaten um 1.75% angehoben und diesen damit aus dem negativen Bereich gehievt. Seit dem 16. Dezember 2022 beträgt der Leitzins 1.00 %,.
In der Europäischen Union und in den USA ist die Erhöhung von Ende 2021 auf Ende 2022 noch drastischer: Während die Europäische Zentralbank EZB eine Korrektur des Leitzinses von -0.50 % auf 2.00 % vorgenommen hat, hat das Federal Reserve System Fed den Leitzins der USA von 0.25 % auf 4.50 % erhöht.
Wie haben sich die Leitzinse auf die Aktienmärkte ausgewirkt?
Das Jahr 2022 war wegen der höheren Leitzinse ein schlechtes Börsenjahr. Denn diese haben eine Neubewertung über alle Anlageklassen ausgelöst. Ein paar Beispiele:
- Obligationen haben im 2022 so schlecht abgeschlossen wie seit 90 Jahren nicht mehr.
- Indirekte Immobilienanlagen, also Immobilienfonds, waren vorübergehend die schwächste Anlageklasse.
- Die globalen Aktienmärkte sind zwischenzeitlich deutlich gesunken. Sie konnten sich erst im letzten Quartal 2022 von ihren Tiefstständen lösen.
Im 2023 bleibt das Umfeld anspruchsvoll
Wir stehen am Beginn eines Jahrs mit vielen Herausforderungen. Nach wie vor ist unsicher, wie sich die Konjunktur wegen der hartnäckigen Inflation und dem Ukraine-Krieg entwickelt. Auch ist nicht klar, um wie viele Prozentpunkte die Nationalbanken die Zinsen weiter anheben werden, geschweige denn, wie sich die Zinserhöhungen auf die Wirtschaft auswirken werden.
Die Zähringer Privatbank, unsere Partnerin in der Vermögensverwaltung, geht davon aus, dass in den jüngsten Leitzinserhöhungen der SNB bereits eine Abschwächung der globalen Konjunktur eingerechnet ist.
Was die unsicheren Aussichten für die Vermögensverwaltung bedeutet, lesen Sie im aktuellen Börsenbrief der Zähringer Privatbank.
Unabhängig von den Einschätzungen und Entwicklungen ist es in der Vermögensverwaltung zentral, die langfristige Anlagestrategie konsequent zu verfolgen. Haben Sie Fragen dazu? Ihre Kundenberaterin oder Ihr Kundenberater ist gerne für Sie da.
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