Wir blicken auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2022. Wir haben einen Jahresgewinn von CHF 4,2 Mio. erzielt (+2,5 %), was eine gleichbleibende Dividende von CHF 10.50 pro Aktie ermöglicht.
Positive Entwicklung des Zinsengeschäfts
Der Geschäftsertrag der Bernerland Bank ist gegenüber 2021 um CHF +0,5 Mio. auf CHF 22,9 Mio. gestiegen. Zu diesem Wachstum hat massgeblich die positive Entwicklung in Höhe von +2,8 % im Zinsengeschäft beigetragen. Wie im Vorjahr haben wir den Erfolg im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft weiter gesteigert (+5,2 %). Der Geschäftsaufwand hat sich um +4,9 % auf CHF 15,0 Mio. erhöht. Nach Abschreibungen haben wir einen Geschäftserfolg von CHF 5,8 Mio. erwirtschaftet.
Starkes Wachstum bei den Hypotheken
Das Volumen an Ausleihungen, Kundengeldern und Wertschriftenanlagen hat im Vergleich zum Vorjahr um +2,8 % auf CHF 3,03 Mia. zugenommen. Insbesondere die Kundenausleihungen haben wir mit CHF +101,2 Mio. (+7,3 %) markant gesteigert, was einem sehr starken Wachstum gegenüber der bisherigen Entwicklung der Bernerland Bank entspricht. Auf der Passivseite haben wir Kundengelder im Umfang von CHF +22,6 Mio. gewonnen. Die Vermögensverwaltungsmandate und Kundendepots sind mit CHF –41,7 Mio. (–13,5 %) stark gesunken, da die Börse 2022 unter den wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs, insbesondere unter der starken Teuerung, gelitten hat. Die Anlegerinnen und Anleger haben dennoch CHF +14,9 Mio. in neue Wertschriftenanlagen investiert.
Wirken in einem anspruchsvollen Umfeld
Zuerst Pandemie, dann Krieg. Wie sehr haben wir uns einen normalen Alltag zurückgewünscht, nachdem die Corona-Pandemie uns diesen zu lange verwehrt hat. Kurz nach Jahresbeginn hat der russische Einmarsch in die Ukraine diese Hoffnung jedoch jäh zerschlagen. Neben der menschlichen Tragödie hat dieser Krieg weltweit eine Reihe von wirtschaftlichen Konsequenzen ausgelöst. Der starke Anstieg der Rohstoffpreise hat die Inflation befeuert und auch die Schweizerische Nationalbank zum Handeln gezwungen: Dreimal hat sie im Jahr 2022 den Leitzins erhöht und damit die lange Ära des Gratisgelds beendet. Als Folge davon ist das Zinsniveau für Hypotheken im Jahresverlauf angestiegen.
In solch anspruchsvollen Zeiten voller unerwarteter Ereignisse ist es für Bankkundinnen und -kunden besonders wichtig, einen kühlen Kopf zu bewahren. Unsere Kundenberaterinnen und Kundenberater haben alles darangesetzt, um ihre Kundschaft individuell und situationsgerecht zu unterstützen. Die hohe Nachfrage nach unseren Beratungsdienstleistungen hat schliesslich dafür gesorgt, dass wir das Kundengeschäft im Geschäftsjahr 2022 signifikant ausbauen konnten.
Ein Höhepunkt des Geschäftsjahrs 2022 war für uns die Durchführung unserer Generalversammlung in Langnau. Die vielen positiven Rückmeldungen zeigen uns, dass unsere Bank begeistert. Die grosse Teilnehmendenzahl werten wir als starkes Bedürfnis nach persönlichem Austausch. Beides freut uns sehr und lässt uns optimistisch vorwärtsblicken.
«Füretsi» auf stabilem Fundament und mit neuer Strategie
An der letzten Generalversammlung haben wir das Strategiehaus der Bernerland Bank vorgestellt und in den nachfolgenden Monaten intensiv an dessen einzelnen Pfeilern weitergebaut. Mit und für unsere Kundinnen und Kunden gehen wir «füretsi». Im Mittelpunkt steht dabei immer das individuelle Kundenbedürfnis: Braucht eine Kundin eine detaillierte Finanzierungsberatung oder wünscht sie den selbstständigen Abschluss einer Online-Hypothek? Möchte ein Kunde sein Wertschriftendepot bei der Bernerland Bank völlig selbstbestimmt bewirtschaften oder zählt er auf persönliche Anlageempfehlungen? Wir wollen mit den passenden Dienstleistungen genau dort präsent sein, wo unsere Kundinnen und Kunden uns brauchen. Die Strategie unterstützt uns dabei, unser Versprechen als lebenslange, persönliche Finanzberaterin auch in Zukunft einzulösen.
Bedeutung als Regionalbank stärken
Wir bereiten uns im Jahr 2023 entschlossen auf die Zukunft vor, um unsere Kompetenzen zu erweitern und die Bedeutung der Bernerland Bank als Regionalbank zu stärken.
Mit unserer aktuellen Organisation stossen wir dabei an Grenzen. Deshalb spezialisieren wir die Rollen unserer Mitarbeitenden und zentralisieren ihre Aufgaben. Zusätzlich bauen wir unser Filialnetz um: In
der Region Oberaargau stärken wir unsere Standorte mit zusätzlichen Mitarbeitenden. Dafür schliessen wir per 30. Juni 2023 die Filiale in Madiswil. In der Region Emmental zieht die Filiale in Kirchberg an
die Hauptstrasse im Dorfkern um. Nach einer räumlichen Vergrösserung kann sie so ihre Zentrumsfunktion ab Anfang 2024 noch besser wahrnehmen.
Durch die Anpassungen ergeben sich neue Schnittstellen, die sich auf unsere Abläufe auswirken.
Wir überarbeiten deshalb im nächsten Jahr unsere Prozesse. Dabei nutzen wir die Gelegenheit, diese effizienter zu gestalten und die Möglichkeiten der Automatisierung und Digitalisierung auszuschöpfen.
Wir sind überzeugt davon, dass wir bei der Bernerland Bank unsere Kundinnen und Kunden so noch gezielter beraten und betreuen können.
Wie sich die Wirtschaft in der Schweiz im Jahr 2023 entwickelt, ist unsicher. Wir gehen von einem Wachstum aus, wenn auch auf wesentlich tieferem Niveau als im Jahr 2022. Wir rechnen damit, dass der Grossteil der Zinserhöhungen seitens der Schweizerischen Nationalbank hinter uns liegt. Im Interesse unserer Kundinnen und Kunden haben wir die Zinsen auf Spar- und Vorsorgekonten angehoben.